Veranstaltungstermine
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Aufführen, 1. Person Singular.
Autofiktionalität in Theater, Tanz und Performance
Öffentliche Tagung in Kooperation mit WUK performing arts und dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien
25. und 26. April 2024
Ziel der theaterwissenschaftlichen Tagung ist es, nach der Politizität aktueller autobiografischer Darstellungs- und Erzählverfahren in Theater und Performance zu fragen und die dramaturgischen und repräsentationspolitischen Herausforderungen zu diskutieren, die sich in autofiktionalen Spielformen und in der Artikulation gesellschaftlicher Situiertheit bzw. Positionierung zeigen. Im Zuge der Verbreitung von Social-Media-Posts und -Stories sind autobiografische Selbstinszenierungen in unserer visuellen Kultur omnipräsent. Auch in Theater- und Tanzperformances der Gegenwart haben autobiografische Diskurse Konjunktur: Sie kommen heutzutage vor allem in Form von Lebensläufen nicht-repräsentierter, marginalisierter, ausgegrenzter oder gar diskriminierter Personen zum Ausdruck. Sie tendieren aber darüber hinaus auf einer medienreflexiven Ebene auch dazu, die phantasmatischen Oberflächen einer visuellen ‚Authentizität‘ in der gegenwärtigen medialen Landschaft kritisch zu hinterfragen und dementsprechend die ethischen und darstellungspolitischen (Un)Möglichkeiten intakter Selbst(re)präsentation zu problematisieren.Welche Ansprüche, Probleme und Herausforderungen verbinden sich mit den szenischen Arrangements des Autobiografischen in der heutigen Zeit? Wie kann gerade jetzt, wo das Biografische inflationär zu werden droht und nicht mehr als Garant einer politischen Geste der Intervention (im Sinne der feministischen Devise ‚The personal is political‘) anzusehen ist, das Autobiografische gedacht, konzeptualisiert und auf eine progressive Weise zum Ausdruck gebracht werden? Welche Rhetoriken, Praktiken und Dramaturgien lassen sich in autobiografischen und autofiktionalen Performances identifizieren und klassifizieren, vor allem dann, wenn Autobiografie als politisches Instrument der Sichtbarmachung und Inklusion ins Spiel kommt?
Konzeption und Organisation: Adam Czirak und Gerko Egert
Kontakt: adam.czirak@univie.ac.at und gerko.egert@theater.uni-giessen.de
Die Tagung ist öffentlich und barrierefrei zugänglich.
Tagungsprogramm
Donnerstag, 25. April
15:30
Adam Czirak & Gerko Egert:
Begrüßung und Einführung
16:00
Julia Prager:
Unvergleichbares Vergleichen
Autofiktion im medialen und sozio-kulturellen Übersetzungszusammenhang
17:00
Annemarie Matzke:
Sich fremd werden
Praktiken kollektiven autofiktionalen Erzählens
18:00
Pause
18:30
Tubi Malcharzik:
Ein (un)mögliches Duett
Über queere Erinnerung, Familienfotoalben und Inviting-In
(Lecture Performance)
Freitag, 26. April
09.00
Isabel Mehl:
Streifzüge ins Off: Moyra Davey und das Kippmoment des Biografischen
10:00
Philipp Hohmann:
Viele sein, gebrochen bleiben
Partitur und Performance als Medien queerer Selbstdokumentation bei Antonia Baehr, Neo Hülcker und Henry Wilde.
11:00
Kaffeepause
11:30
Azadeh Ganjeh:
The cost of appearance
Autobiographical performance in totalitarianism
12:30
Mittagspause
14:00
Dorota Sajewska
Performative Notizen
Autofiktionalität als Methode in der künstlerischen Praxis von Alexandra Bachzetsis
15:00
Krassimira Kruschkova:
“Can autobiography be written in verse?“
Auf den Fersen der Autofiktionalität von Philipp Gehmachers Choreographie
16:00
Kaffeepause
16:30
Sarah Ralfs:
Gesten der sozialen Selbstverortung in autofiktionalen Aufführungen gestern und heute
19:30
Boris Nikitin:
Magda Toffler. Versuch über das Schweigen
(Karten über www.wuk.at)
Neue Konzepte von Autor*innenschaft. Stückentwicklung in Theater, Tanz und Performance
Ringvorlesung
Wintersemester 2023/24, donnerstags 16:45 – 18:15 Uhr
09. November 2023
Eleonora Herder / Andpartnersincrime
16. November 2023
Claudia Bosse
30. November 2023
Doris Uhlich
07. Dezember 2023
Eva Meyer-Keller
14. Dezember 2023
Marielle Schavan / Henrike Iglesias
11. Januar 2024
Joana Tischkau
18. Januar 2024
Antonia Baehr
Konzeption und Gespräche mit den Künstler*innen:
Adam Czirak, Sima Ehrentraut und Mounira Zennia
Uniuversität Wien
Josef-Holaubek-Platz 2, 1090 Wien
UZA II, Geo-Zentrum, 2. OG, Hörsaal 3